Letzte Aktualisierung: 08. Dezember 2025
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Dialog ist heute wichtiger denn je
Geschäftsführer, Leiter der Abteilung Planung und Koordination
ZukunftsWerkstatt
JugendWerkstatt
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Warum tritt die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. als Dachvereinigung von über 160 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden in den direkten Dialog mit der Gesellschaft? Passen Jugend- und ZukunftsWerkstätten mit der breiten Bevölkerung Bayerns zu unserem Auftrag, die Interessen der bayerischen Wirtschaft und deren Unternehmen gegenüber Politik, Gewerkschaften, Medien sowie der Gesellschaft zu vertreten?
Wir beobachten, dass in unserer Gesellschaft die Meinungen und Ansichten in der öffentlichen Diskussion immer weiter auseinanderdriften. Dabei erhalten vor allem extreme Positionen eine besonders hohe Aufmerksamkeit. Dadurch entsteht der Eindruck einer immer stärker polarisierten Gesellschaft und heizt die „aufgeregte“ Stimmung weiter an.
In diesem Klima scheint der Wille, einander zuzuhören und gegensätzliche Ansichten zu ertragen, immer weiter abzunehmen. Wir sehen, dass diese Entwicklung unsere Demokratie ernsthaft bedroht und negative Auswirkungen auf unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt und auf unseren Wohlstand hat. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass das neue Format der Jugend- und ZukunftsWerkstätten nicht nur zu unserem Auftrag passt, sondern ein wichtiger Bestandteil ist, um den Standort Bayern und die Wirtschaft zu stärken und in die Zukunft zu führen.
Nicht übereinander, sondern miteinander reden
Mit den Zukunfts- und JugendWerkstätten treten wir der „gefühlten“ Polarisierung entgegen und zeigen: Es ist besser, im Gespräch zu bleiben und einander zuzuhören, anstatt die Gegensätze und das gegenseitige „Nichtverstehen“ zu zementieren. Nur durch gegenseitiges Verständnis und das Anhören von verschiedenen Meinungen und Vorschlägen kann es gelingen, kreative und gute Lösungen für die vielen großen Herausforderungen zu erarbeiten, vor denen unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft steht. Platte Parolen, falsche Behauptungen und Scheinlösungen sind Gift für unsere Zukunft. Was wir brauchen, sind durchdachte Lösungen und Reformen, um unseren Wohlstand und unsere Arbeitsplätze auch in Zukunft in und für Bayern zu erhalten. Die Ergebnisse der Werkstätten sind ein wertvoller Baustein, um die Perspektiven der Menschen in Bayern beim Erarbeiten der Lösungen für den Erhalt unserer Zukunftsfähigkeit mit einzubeziehen.
Das erste Thema unserer Werkstätten galt der Zukunft der Arbeit. Als Dachverband von Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden liegt uns dieses Thema besonders am Herzen. Denn wir sind fest davon überzeugt, dass wir unseren Wohlstand, unsere Arbeitsplätze und damit eine gute Zukunft für die Menschen in Bayern nur dann bewahren können, wenn es den Unternehmen im Freistaat gut geht und die Wirtschaft weiter stark bleibt.
Zukunft gelingt nur gemeinsam
Natürlich unterscheiden sich die Perspektiven von Beschäftigten und der Gesellschaft insgesamt von den Perspektiven der Wirtschaft: So haben Beschäftigte zum Beispiel ein Interesse an möglichst hohen Löhnen, einer optimalen Work-Life-Balance sowie einer hohen sozialen Absicherung. Die Unternehmen hingegen stehen unter dem täglichen Druck, ausreichend Gewinn zu erwirtschaften, um die laufenden Kosten zu zahlen und ausreichend in die Zukunft investieren zu können. Hinzu kommen die aktuellen Herausforderungen wie die stagnierende Wirtschaft in Deutschland, die Transformation – insbesondere in der für Bayern wichtigen Automobilindustrie – und der wachsende Protektionismus in den USA. Und nicht zu vergessen: Die Wirtschaft in Deutschland und Bayern ächzt unter dem hohen Kostendruck durch eine hohe Belastung mit Arbeits-, Energie- und Bürokratiekosten sowie einer im internationalen Vergleich hohen Steuerbelastung.
Mit den Werkstätten versuchen wir, das Verständnis auf beiden Seiten zu erhöhen und neue, durchdachte und tragfähige Lösungen zu entwickeln. Uns ist klar, dass aus unterschiedlichen Gründen nicht alle Hoffnungen und Wünsche erfüllt werden können. Das liegt in der Natur der Sache und gilt für beide Seiten. Aber durch das gemeinsame Gespräch steigt das Verständnis füreinander und neue Impulse bereichern die Diskussion und die Entwicklung von Lösungen.
Dock kurz zurück zum Ausgangspunkt: Wir haben beobachtet, dass bei den Beschäftigten und der Gesellschaft in den letzten Jahren bei den Menschen spürbare Veränderungen in ihrer Sichtweise zur Arbeit eingetreten sind. Wir wollten wissen, ob zum Beispiel die öffentlich geführte Debatte zur Leistungsbereitschaft tatsächlich den Einstellungen der Menschen entspricht. Wir wollten verstehen, was die Menschen beim Thema Arbeit an- und umtreibt. In den Jugend- und ZukunftsWerkstätten haben wir erlebt, wie offen und konstruktiv Menschen über ihre Erwartungen an die Arbeit und die Wirtschaft sprechen – und wie groß ihr Wunsch ist, gehört zu werden. Das gilt ganz besonders für die jungen Menschen, die in der öffentlichen Debatte kaum eine eigene Stimme haben.
Der Dialog geht weiter
Mit den Ergebnissen haben wir neue Erkenntnisse gewonnen, die wir in unsere Arbeit einfließen lassen und geben die Ergebnisse auch an die Politik weiter. Nach dem gelungenen Auftakt werden wir die Jugend- und ZukunftsWerkstätten in Zukunft zu weiteren relevanten Themen durchführen und den Dialog fortsetzen.