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JugendWerkstatt

Bei vielen Weichenstellungen für die Zukunft sind insbesondere junge Menschen betroffen. Ein Grund mehr, über diese Themen auch direkt mit ihnen zu sprechen, ihre Perspektiven zu verstehen und gemeinsam über neue Lösungen nachzudenken.

Es ist wichtig, jungen Menschen eine Stimme zu geben

Es wurde diskutiert, gestritten, gelacht und zugehört. Schnell war klar: Die gängigen Klischees über die Generation Z passen einfach nicht. Im Gegenteil – hier treffen junge Menschen aufeinander, die wissen, was sie wollen. Sie sprechen offen, denken kritisch, übernehmen Verantwortung und bringen frische Ideen mit. Sie erwarten Fairness, suchen Sinn und wollen mitgestalten – und sind bereit, sich dafür einzusetzen.

An insgesamt zwei Terminen haben sich junge Menschen in München getroffen, um gemeinsam über die Arbeit der Zukunft zu diskutieren. Die Teilnehmenden wurden in einem gemeinsamen Prozess mit der ZukunftsWerkstatt aus fünf Regionen Bayerns per Zufall ausgewählt und angeschrieben. Auf Wunsch der Teilnehmenden wurde ein zweiter Termin vereinbart, um vertieft über einzelne Aspekte zu sprechen.

München│ 21. bis 23. März 2025
München │ 04./05. Juli 2025
KI.FABRIK der TUM im Deutschen Museum BMW Welt

vbw JugendWerkstatt – Dialog mit der Generation Z zur Zukunft der Arbeit
vbw Jugendwerkstatt Juli 2025

Die wichtigsten Ergebnisse

Die Teilnehmenden widersprechen deutlich dem Vorurteil der „arbeitsscheuen Jugend“. Sie erleben in ihrem Umfeld, dass junge Menschen sich engagieren, Verantwortung übernehmen und etwas bewegen wollen – nur vielleicht auf andere Weise, als ältere Generationen es erwarten.

Die meisten legen Wert auf Karriere und persönliche Entwicklung, andere sagen: Hauptsache, die Arbeit macht Sinn. Leistung hat für die Jugendlichen einen hohen Stellenwert – aber nicht um jeden Preis. Sie verstehen sie als Ausdruck von Engagement, Stolz und persönlicher Erfüllung.

Was Sinn in der Arbeit bedeutet, ist individuell verschieden: Für manche ist es Aufstieg und Anerkennung, für andere das gute Gefühl, etwas zu bewirken oder Teil eines Teams zu sein. Doch alle verbindet der Wunsch, gebraucht zu werden und mit ihrer Arbeit etwas beizutragen.

Wenn junge Menschen sich engagieren, wollen sie, dass sich das auch lohnt – nicht nur im Gehalt, sondern auch in Anerkennung und Wertschätzung. Leistung soll sich auszahlen, und zwar fair: Die erbrachte Arbeitsleistung soll adäquat bezahlt werden – egal ob die Arbeit körperlich oder geistig anspruchsvoll ist. Wer viel arbeitet, soll auch besser bezahlt werden. Und gleiche Arbeit muss gleich bezahlt werden: Unterschiede bei der Bezahlung zwischen Frauen und Männer oder aufgrund Herkunft sind für die jungen Teilneh-menden nicht akzeptabel.

Flexibilität, Fairness und Respekt gehören für die Jugendlichen zusammen. Sie wünschen sich Arbeitszeiten, die beiden Seiten gerecht werden, und Arbeitgeber, die Flexibilität nicht nur einfordern, sondern auch anerkennen.

Fairness heißt für sie: gleiche Chancen und gleiche Wertschätzung für unterschiedliche Lebenssituationen. Respekt bedeutet für die jungen Menschen, auf Augenhöhe behandelt zu werden – unabhängig von Alter oder Erfahrung. Einige, die bereits eine Ausbildung machen oder in den Beruf starten, vermissen genau das: Respekt für ihre Leistung, ihre Ideen und ihr Engagement. Die Mehrheit sieht darin jedoch einen zentralen Wert, der gute Arbeit überhaupt erst möglich macht.

Die Jugendlichen betonen, wie wichtig die Gleichwertigkeit von Ausbildungsberufen und Studiengängen ist. Alle Bildungswege und Abschlüsse sollen in Gesellschaft und Wirtschaft die gleiche Anerkennung bekommen – unabhängig davon, ob jemand studiert oder eine Ausbildung macht. Besonders die Mittelschule steht dabei im Fokus: Viele berichten, dass sie im Alltag immer noch „Hauptschule“ genannt und als „weniger wert“ angesehen wird.
Einige begrüßen neue Bezeichnungen wie Bachelor Professional, weil sie Ausbildungsberufe sichtbarer machen. Doch für die Jugendlichen geht es um mehr als neue Titel: Sie wünschen sich echten Respekt und Wertschätzung – von Lehrkräften, Arbeitsagenturen, Arbeitgebern und der Öffentlichkeit.

In Schule, Ausbildung und Studium erkennen sie deutliche Defizite. Der Unterricht ist oft zu theoretisch, zu weit weg von der Realität des Arbeits-alltags. Praxisbezug fehlt – in Projekten, in Praktika, im direkten Kontakt mit Betrieben. Sie wollen „das Arbeiten lernen“: ausprobieren, sich beweisen, Talente entdecken.
In der 2. JugendWerkstatt wird dieser Wunsch noch klarer. Die Jugendlichen fordern mehr echte Einblicke in Berufe, längere Praktika und praxisnahe Lernformen, besonders an Gymnasien und Realschulen. Bei Bewerbungen soll nicht nur die Note zählen, sondern der Mensch mit seinen Fähigkeiten und Interessen. Sie wünschen sich außerdem Chancengerechtigkeit, unabhängig von Schulart oder Herkunft – und faire finanzielle Bedingungen, damit Ausbildung und Studium nicht am Geld scheitern.

Lesen Sie in vier Kapiteln, was 50 junge Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren aus ganz Bayern über die Zukunft der Arbeit denken. Mit vielen Bildern, Tabellen, Grafiken und Informationen zur Vorgehensweise.

Zusammenfassung│ Leistungsbereitschaft + Motivation │Faire Bezahlung, Flexibilität, Fairness + Respekt │ Ausbildung + Berufseinstieg│ Anhang mit Vorgehensweise, Teilnehmenden Auswahl, Umfrageergebnissen, Feedback

Über das Projekt

Es ist besser, im Gespräch zu bleiben und einander zuzuhören, anstatt die Gegensätze und das gegenseitige „Nicht-Verstehen“ zu zementieren. Das gilt insbesondere auch für junge Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren, denn sie sind unsere Zukunft und die Arbeits- und Fachkräfte von morgen. Wir sind davon überzeugt, dass es nur durch gegenseitiges Verständnis und das Anhören verschiedener Meinungen und Vorschläge gelingen kann, kreative und gute Lösungen für die vielen großen Herausforderungen zu erarbeiten, vor denen unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft steht. Deshalb führen wir als vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. JugendWerkstätten zu wirtschaftlich relevanten Themen durch.

Die JugendWerkstätten werden in unserem Auftrag von der gfb – Gesellschaft für Bürgergutachten durchgeführt.