Standort Deutschland: Was brauchen wir? Dazu diskutierten zum Auftakt der Münchner Steuerfachtagung 2025 Finanzminister Albert Füracker MdL, vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und Professor Dr. Wolfgang Schön, Direktor des Max-Planck-Instituts für Steuerrecht und öffentliche Finanzen. Die Moderation übernahm Prof. Dr. Hartmut L. Schwab, Präsident der Bundessteuerberaterkammer und der Steuerberaterkammer Bayern.
Entlastung und positive Impulse für die Wirtschaft
Bertram Brossardt konzentrierte sich ganz auf die Perspektive der Wirtschaft. Er stellte fest: "Deutschland ist ein Sanierungsfall". Investitionen rentieren sich aufgrund der Standortbedingungen vielfach nicht. Die Beschäftigung in der Industrie sinkt signifikant. Bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen wird sich die Lage von Monat zu Monat verschlechtern. Die Investitionsbereitschaft wird nur steigen, wenn verlässlich absehbar ist, dass Kosten und Aufwand für Steuern, Soziallasten, Energie und Bürokratie dauerhaft signifikant sinken.
Zur Besteuerung von Unternehmen nannte Brossardt fünf zentrale Aufgaben der nächsten Bundesregierung:
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Unternehmensteuern auf 25 Prozent senken
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Dauerhaft attraktive Abschreibungsbedingungen schaffen
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Verrechnung von Verlusten beschleunigen
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Forschung steuerlich besser fördern
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Steuerbürokratie durch eine Kombination aus besseren Gesetzen, besseren Verfahren und besserer Digitalisierung abbauen.
Steuerregeln, die Unternehmen Fesseln anlegen, lösen
In der weiteren Diskussion ging es auch um den Abbau steuerlicher Regelungen, die Unternehmen wirtschaftliche Beweglichkeit nehmen und die Entwicklung neuer Produkte und Märkte erheblich erschweren. Prof. Wolfgang Schön hinterlegte das mit einer Fülle konkreter Beispiele, die die Kommission Unternehmensteuerreform unter seiner Leitung erarbeitet hat.
Staatsminister Albert Füracker zeigte sich für die angesprochenen Themen sehr aufgeschlossen, verwies allerdings darauf, dass es politisch herausfordernd ist, die Anliegen auch umzusetzen.