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Themen und Services/Fachkräftesicherung

Letzte Aktualisierung: 20. April 2023

Position

„Wirtschaft inklusiv“ – berufliche Inklusion stärken

Dr. Lisa Hartmann
Dr. Lisa Hartmann
Gesellschaftspolitik, Vereinbarkeit Familien und Beruf, Kirchen, Ehrenamt, Inklusion, Mitarbeitergesundheit
Telefon +49 (0)89-55178-382
„Wirtschaft inklusiv“ – berufliche Inklusion stärken

Der Arbeitskräfte- und Fachkräftebedarf stellt eine zentrale Herausforderung für die bayerische und deutsche Wirtschaft dar. Zudem wird die Zahl der Erwerbspersonen in Bayern bis 2035 um ca. 700.000 Personen sinken (vbw Studie Arbeitslandschaft).

Engagement

Die vbw engagiert sich zusammen mit den bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbänden bayme vbm schon seit langem im Bereich der Fachkräftesicherung. Mit der Initiative Fachkräftesicherung FKS+ wurde dieses Engagement nochmals intensiviert. Gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung verfolgen wir das Ziel, zusätzliche Fachkräfte für den bayerischen Arbeitsmarkt zu aktivieren. Im Fokus stehen dabei verschiedene Zielgruppen, zu denen selbstverständlich auch Menschen mit (Schwer-)Behinderung zählen. Viele von ihnen sind gut oder sehr gut qualifiziert und können einen wichtigen Beitrag zur Arbeitskräfte- und Fachkräftesicherung leisten. An der richtigen Stelle im Unternehmen eingesetzt, nehmen sie als leistungsfähige Mitarbeiter oft besonders motiviert ihre Aufgaben wahr.

Wir setzen uns auch in Zukunft dafür ein, die erprobten Ansätze dazu in die Fläche zu tragen und noch mehr Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Arbeit zu haben, bedeutet für jeden Menschen persönliche Unabhängigkeit, Selbstbestätigung und Selbstverwirklichung. Die Unternehmen übernehmen mit der Inklusion eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und gewinnen gleichzeitig wertvolle Arbeits- und Fachkräfte.

Handlungsleitende Positionen

Die fünf folgenden Positionen müssen bei der beruflichen Inklusion handlungsleitend sein:

  • Inklusion muss möglichst früh ansetzen: Das gemeinsame Lernen und Miteinander von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung in allen Bildungseinrichtungen muss selbstverständlich werden.
  • Menschen mit Behinderung leisten einen Beitrag zur Sicherung des Arbeitskräfte- und Fachkräftebedarfs: Schwerbehinderte und ihnen Gleichgestellte sind gut qualifiziert. Sie werden am Arbeitsmarkt gebraucht. Die Zahl beschäftigter Schwerbehinderter in Bayern hat sich in den letzten zehn Jahren um rund 34 Prozent erhöht. Arbeitslose Schwerbehinderte sind im Durchschnitt sogar etwas besser qualifiziert als die Gruppe der nicht-schwerbehinderten Arbeitslosen: 55 Prozent (2021 im Jahresdurchschnitt) der schwerbehinderten Arbeitslosen verfügten über einen Berufs- oder Hochschulabschluss gegenüber 45 Prozent unter den nicht-schwerbehinderten Arbeitslosen. Es gilt, dieses Potenzial weiter zu heben.
  • Die Wirtschaft engagiert sich bereits in erheblichem Maße für die Inklusion: Mit diversen Projekten unterstützen die Arbeitgeberverbände schon heute Unternehmen bei der Prävention körperlicher Beeinträchtigungen sowie der Reintegration und Inklusion von Schwerbehinderten in den Arbeitsmarkt.
  • Die stetige Verschärfung der Schutzvorschriften ist kontraproduktiv: Sonderregelungen für schwerbehinderte Arbeitnehmer bewirken oft das Gegenteil von Inklusion. Damit werden vielmehr neue, zusätzliche Einstellungshemmnisse erzeugt.
  • Informationen und Anreize statt Regulierung: Für weitere Fortschritte bei der Inklusion braucht es einen Richtungswechsel von Regulierung und Zwang hin zu Information und Anreizen. Arbeitgeber müssen umfassend über die Chancen der Beschäftigung schwerbehinderter Personen sowie die damit verbundenen rechtlichen Vorgaben informiert werden.

Mit unserer Position „Wirtschaft inklusiv“ informieren wir über Zahlen und Fakten zur Beschäftigungssituation von Menschen mit Behinderung und zeigen auf, wie die berufliche Inklusion weiter gestärkt werden kann.

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