In einem integrierten Europa profitiert jeder von der Stärke des anderen. Deutschland kommt hier eine besondere Rolle zu. Eine erfolgreiche deutsche Wirtschaft sorgt über die Importnachfrage auch in anderen Staaten für Wertschöpfung und Beschäftigung.
Deutschland ist für viele EU-Partner der größte Exportmarkt
Gut die Hälfte seiner Importe bezieht Deutschland aus der EU. Für viele EU-Staaten ist Deutschland der größte Exportmarkt. Dies gilt insbesondere für die MOE-Staaten. Ein Viertel bis ein Drittel deren Ausfuhren gehen nach Deutschland. Knapp die Hälfte der Importe Deutschlands sind Vorleistungsgüter, weitere 13 Prozent sind Investitionsgüter. Je erfolgreicher die deutsche Industrie ist, desto mehr dieser Importe benötigt sie.
Importe Deutschlands sorgen für Wertschöpfung und Beschäftigung
Die Importe Deutschlands sorgen in den anderen EU-Staaten über direkte und indirekte Effekte für eine jährliche Bruttowertschöpfung von rund 290 Milliarden Euro, das sind mehr als zwei Prozent der gesamten Wertschöpfung in diesen Ländern. Damit sichert die deutsche Importnachfrage 4,7 Millionen Arbeitsplätze bei unseren EU-Partnern. Relativ gesehen ist der von der deutschen Nachfrage abhängige inländische Wertschöpfungs- und Beschäftigungsanteil in den mittel- und osteuropäishen Staaten sowie in Österreich am größten.
Eine Stagnation in Deutschland senkt das Wachstum in anderen Staaten
Eine schwache Wirtschaftsentwickung in Deutschland zieht auch die anderen EU-Volkswirtschaften in Mitleidenschaft. In einer Szenariorechnung wird unterstellt, dass die deutsche Wirtschaft bis 2024 stagniert. In diesem Fälle läge das EU-weite Bruttoinlandsprodukt (ohne Deutschand) um 0,42 Prozent niedriger als im Basisszenario. Angesichts der Größe Deutschlands und seiner engen Vernetzung innerhalb der EU ist dieser Effekt deutlich größer, als wenn die Wirtschaft in anderen großen Ländern wie Frankreich, Italien oder Spanien stagnieren würde.