Letzte Aktualisierung: 24. November 2025
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UN-Klimakonferenz in Belém
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Am 10. November 2025 startete die 30. UN-Klimakonferenz (COP30) im brasilianischen Belém unter dem Motto „Klimaschutzmaßnahmen fördern, die bei Menschen ansetzen und bei ihnen enden“. Im Fokus stand eine Stärkung des Multilateralismus und der internationalen Kooperation im Klimaschutz.
Jüngste Klimaereignisse wie Hurrikan Melissa zeigen, dass die Auswirkungen des Klimawandels weltweit spürbar sind. Technologie- und Wissenstransfer aus Bayern und Deutschland können helfen, diese Folgen abzumildern und neue Märkte zu erschließen. Dazu müssen alle großen Emittenten einen angemessenen Klimabeitrag leisten. Allerdings muss die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft gesichert bleiben.
Nationale Klimabeiträge
Zu den Kernzielen des Gipfels zählte erneut, die Staaten auf Kurs zum 1,5-Grad-Ziel zu bringen. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass mit den derzeitigen Klimabemühungen eine Erwärmung zwischen 2,5 und 3 Grad-Celsius droht. Alle Vertragsstaaten waren aufgerufen, neue, ambitioniertere Klimabeiträge („Nationally Determined Contributions“, NDCs) vorzulegen. Kurz vor Beginn der COP30 lagen erst 79 von 195 erwarteten Beiträgen vor. Besonders entscheidend sollte sein, welches Ambitionsniveau die großen Emittenten – China, die USA, Indien, die EU, Russland und Indonesien – für die Zeit nach 2030 setzten.
Die EU hat kurz vor Konferenzbeginn ihre Führungsrolle beim Klimaschutz bekräftigt. Das am 05. November 2025 verabschiedete Klimaziel sieht bis 2040 eine Treibhausgasreduktion um 90 Prozent gegenüber 1990 vor. Zudem verpflichtet sich die EU im neuen NDC, die Emissionen bis 2035 um 66,25 bis 72,5 Prozent zu senken.
Während die USA erneut aus dem Pariser Abkommen ausgetreten sind, kündigte China eine Reduktion seiner Emissionen bis 2035 um sieben bis zehn Prozent gegenüber dem (bisher nicht präzisierten) Höchststand an.
Globale Klimafinanzierung als zentrales Thema
Ein weiterer Schwerpunkt der COP30 war die Baku-to-Belém-Roadmap, um 1,3 Billionen US-Dollar für die internationale Klimafinanzierung zu mobilisieren. Dazu sollen öffentliche und private Mittel aktiviert werden, unter anderem durch Partnerschaften zwischen Staat und Wirtschaft.
Energiewende und Dekarbonisierung der Industrie
Die globale Energiewende muss unter den Gesichtspunkten von Energiesicherheit und Wettbewerbsfähigkeit vorangetrieben werden. Der Ausstieg aus fossilen Energien und der Ausbau von Energiespeicherkapazitäten waren zentrale Themen der Verhandlungen.
Klimaschutz und Biodiversität
Der Schutz der Wälder stand ebenso im Vordergrund. Gastgeberland Brasilien stellte das Finanzierungsinstrument „Tropical Forest Forever Facility“ (TFFF) vor, das weltweit Mittel für den Waldschutz mobilisieren soll.
Anpassung an den Klimawandel
Neben dem Klimaschutz blieb auch die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ein zentrales Handlungsfeld. Die Umsetzung der globalen Anpassungsziele wurde konkretisiert und einheitliche Indikatoren erarbeitet.
Welche Rolle die aktuellen internationalen Entwicklungen für die Transformation und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft spielen, werden wir bei unserem DhZ „Klimapolitik nach Belém“ am 26. Januar 2026 diskutieren.