Die letzte PISA-Studie aus dem Dezember 2023 legte offen, dass in deutschen Klassenzimmern bei den Basiskompetenzen Defizite bestehen. Im Nachgang ergriff die Bayerische Staatsregierung zügig und zielgerichtet Maßnahmen, um gegenzusteuern. Aus Sicht der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und der Bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme vbm müssen insbesondere im Bereich der Digitalisierung die Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung noch einmal fokussiert werden.
Studie zeigt Potenzial von KI
Die von der LMU München für die vbw erstellte Studie zur digitalen Bildung an bayerischen Schulen zeigt, dass beim Einsatz von KI im Unterricht ungenutzte Potenziale bestehen. KI kann dazu beitragen, den Unterricht effizienter zu gestalten, den Nachwuchs individueller zu fördern und personalisiertes Feedback zu geben. Diese Schlüsseltechnologie hilft dabei, die Basiskompetenzen der Kinder und Jugendlichen zu stärken. Die Verbände tragen mit den öffentlich zugänglichen Studienergebnissen und den Projektaktivitäten dazu bei, die Chancen von digitalen Medien und digitaler Bildung gewinnbringend zu nutzen. So verbessern sie die Lehr- und Lernprozesse und damit langfristig die Bildungsqualität.
Modellprojekt zu KI-gestützer Lernbegleitung
Um den Prozess zu beschleunigen und KI im Unterricht stärker sowie zielgerichtet zu verankern, haben die Verbände gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus im Rahmen der Stiftung Bildungspakt Bayern konkret zwei Initiativen ins Leben gerufen. So wurde der Schulversuch „KI@school“ gestartet, um KI-gestützte Lernbegleitung und Lernangebote schulartübergreifend im Unterricht zu erproben und so auch der zunehmenden Heterogenität in den Klassenzimmern zu begegnen. Das vielbeachtete Modellprojekt läuft bis 2027.
Modellprojekt zu individualisierter Lernstandserhebung und Feedback durch KI
Ende 2024 startete das Modellprojekt proof – Prozessorganisation und Feedback in der Leistungsfeststellung mit dem Ziel, KI in die Fläche zu tragen. Speziell für gezielte Lernstandserhebungen und bei Prüfungen ermöglicht KI aussagekräftigeres Feedback, an dem sich die Schüler*innen gut orientieren und so zielgerichtet an den eigenen Fähigkeiten arbeiten können. In dem Schulversuch werden digitale Werkzeuge eingesetzt, um in einer Art Vorkorrektur die Qualität der Bearbeitung einer Aufgabe zu beurteilen und Rückmeldung zur sprachlichen sowie inhaltlichen Richtigkeit zu geben. Ausgehend davon erhalten die Jugendlichen speziell auf sie zugeschnittene Förderangebote. Der Schulversuch wird bis 2027 an Mittel- und Realschulen, Gymnasien sowie Fach- und Berufsoberschulen umgesetzt.