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Themen und Services/Bildung/Aktionsrat Bildung

Letzte Aktualisierung: 14. Juli 2022

Studie

Bildung und Resilienz (2022)

 Michael Lindemann
Michael Lindemann
Vorschule, Schule, Projekte und Aktionsrat Bildung
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Bildung und Resilienz (2022)
Aktionsrat Bildung

Aktionsrat Bildung

Weitere Informationen zum Gutachten:

zur Microsite Aktionsrat Bildung

Die Corona-Pandemie hat offengelegt, dass unser Bildungssystem nur sehr bedingt auf Krisen vorbereitet ist. In der psychologischen Forschung wird die Fähigkeit von Individuen und Organisationen, adäquat auf Krisen zu reagieren und sie nicht nur unbeschadet zu überstehen, sondern sogar gestärkt aus schwierigen Situationen hervorzugehen, als Resilienz bezeichnet. Der Aktionsrat Bildung beschäftigt sich in seinem Gutachten mit der Frage, welche Reformen notwendig sind, um auch in Krisenzeiten gute Bildungsergebnisse zu erzielen.

Handlungsempfehlungen an die Bildungspolitik

Der Begriff Resilienz ist ein Modewort, das jedoch treffend wichtige Anforderungen auf den Punkt bringt, die durch rasche Veränderungen am Arbeitsmarkt, globale Krisen und demografischen Wandel an Individuen und Gesellschaft gestellt werden: Die zentrale Herausforderung besteht darin, auf Veränderungen so zu reagieren, dass diese keinen Schaden anrichten können. Das Konzept der Resilienz beinhaltet im Wesentlichen Anpassungsfähigkeit – sowohl mit Blick auf akute Krisen, als auch auf solche eher inkrementeller Art.

In einem einleitenden Kapitel wird der Begriff der Resilienz zunächst aus historischer, psychologischer und ökonomischer Perspektive beleuchtet. Dabei werden die unterschiedlichen Ebenen angesprochen, auf denen Resilienz verwirklicht werden soll: Das Individuum, die Bildungseinrichtungen und das Bildungssystem. Im Anschluss werden die Besonderheiten und Bedarfe der einzelnen Bildungsphasen – von der frühen Bildung bis zur Weiterbildung – angesprochen.

Auf Grundlage empirischer Ergebnisse werden unter anderem folgende, an die politischen Entscheidungsträger gerichteten Handlungsempfehlungen abgeleitet:

  • Entwicklung von spezifischen Förderprogrammen für vulnerable Gruppen. Ziel solcher Förderprogramme sind für alle Altersgruppen der Aufbau sozialemotionaler und selbstregulativer Fähigkeiten und die Förderung der Überzeugung von Selbstwirksamkeit.
  • Stärkung sozialer Beziehungen in Lernkontexten. Zur Förderung der Resilienz der Bildungsteilnehmer*innen sollen Bildungseinrichtungen einen starken Fokus auf die Förderung von sozialem und emotionalem Lernen sowie die Stärkung der sozialen Beziehungen innerhalb der Bildungseinrichtung legen.
  • Stärkung der 21st Century Skills. Die unter dem Begriff „21st Century Skills“ zusammengefassten Kompetenzen bilden die Grundlage von Resilienz und müssen als Ziel der Bildung aller Lebensphasen verbindlich verankert werden.
  • Höhere Priorisierung des Bildungssystems. Während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass Bildung aktuell nicht mit der Priorität behandelt wird, die angesichts ihrer hohen Bedeutung für die Funktionsfähigkeit der Gesellschaft notwendig ist. Die Versäumnisse der Krise müssen aufgearbeitet werden und entsprechende Reformen zur Folge haben.
  • Stärkung der Autonomie und des Qualitätsmanagements von Bildungseinrichtungen. Um im Ernstfall wichtige Entscheidungen treffen zu können, muss den Bildungseinrichtungen mehr Autonomie zugestanden werden. Auch das Qualitätsmanagement und die Vernetzung mit externen Akteuren sind zu stärken.

Gutachten als Buch

Bildung und Resilienz ist im Waxmann Verlag als Buch erschienen (ISBN: 978-3-8309-4550-5)

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