Die bayerische Wirtschaft

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Letzte Aktualisierung: 25. Januar 2022

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TechCheck 2019. Zentrale Ergebnisse der vbw Studie

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 Christine Völzow
Christine Völzow
Geschäftsführerin, Leiterin der Abteilung Wirtschaftspolitik
Telefon +49 (0) 89-551 78-251 +mobil+ +49 (0) 151-649 573 38

Was sind die für Bayern und Deutschland relevantesten technologischen Zukunftsfelder? Wo wollen wir in fünf bis zehn Jahren stehen? Und welche Entwicklungen sind in den kommenden Jahren zu erwarten? Entscheidend ist, dass neue Technologien schnell genutzt und in Innovationen umgesetzt werden, damit die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts auch in Zukunft gesichert ist.

Technologische Zukunftsfelder – Status Quo

Die vbw Studie TechCheck 2019. Erfolgsfaktor Mensch. zeigt: die Ausgangslage für Bayern und Deutschland ist gut, es bleiben aber noch zu viele technologische Potenziale ungenutzt. Insgesamt konnten die Erwartungen der vergangenen Jahre bei der Hälfte der für Bayern relevanten technologischen Zukunftsfelder in etwa erfüllt werden, bei den anderen bleiben wir bisher hinter den Erwartungen zurück. Langsamer durchgesetzt als erwartet haben sich beispielsweise bestimmte Typen von Servicerobotern, Smart Grid, 3D-Druck, Medical AR, intelligente Implantate sowie verschiedene Anwendungen in den Bio- und Nanotechnologien.

Abbildung_Erwartungsabgleich

Ökonomische Bedeutung und Forschungsaktivitäten

Misst man die ökonomische Bedeutung daran, wie sich Patente in den Produktionsdaten wiederspiegeln, dann sind die Technologien aus dem Bereich IVS und zukünftige Mobilität deutschlandweit mit Abstand am wichtigsten. Dies ist in erster Linie auf den sehr erfolgreichen Kraftwagenbau zurückzuführen, der jedoch die Gefahr eines Klumpenrisikos birgt. Auch die Energie(system)technologien sowie die IKT und Digitalisierung folgen hinsichtlich ihres Produktionsvolumens auf Platz 2 und 3. Die tatsächliche ökonomische Bedeutung der Digitalisierung fällt allerdings sogar noch deutlich höher aus, wenn man Dienstleitungen in die Betrachtung einbezieht. Auch die auf die Digitalisierung zurückzuführenden Produktivitätsfortschritte in Unternehmen werden bis jetzt noch unvollständig erfasst.

Bei den Forschungsaktivitäten zeigt sich in Deutschland ein relativer Schwerpunkt im Bereich Mobilität aufgrund der starken Automobilindustrie. Problematisch ist jedoch, dass Deutschland im Bereich IKT und Digitalisierung im Gegensatz zu den Wettbewerbern USA, China und Japan keine Schwerpunkte setzt, zumal die Digitalisierung ein entscheidender Treiber ist und immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Akzeptanz neuer Technologien

Grundsätzlich ist bei der Nutzung neuer Technologien ein hohes Tempo ausschlaggebend. Voraussetzung dafür ist, dass diese in signifikanter Weise angenommen und akzeptiert werden. Die Akzeptanz wird dabei u.a. beeinflusst

  • vom Vertrauen in die relevanten Stakeholder und davon wie transparent diese agieren,
  • von der Qualität und Verfügbarkeit von Information,
  • von der empfundenen Komplexität, die möglichst den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Nutzer entsprechen sollte,
  • vom persönlichen Nutzen jedes Einzelnen,
  • von der Nachhaltigkeit,
  • davon, ob das Umfeld einer Person eine Technologie als gut oder schlecht ansieht sowie
  • vom Preis bzw. der Zahlungsbereitschaft.

Es ist auch trotz breiter gesellschaftlicher Akzeptanz möglich, dass neue Anwendungen nicht implementiert werden bzw. nicht diffundieren, wenn sie „vor der eigenen Haustür“ eingesetzt werden sollen (z. B. Stromtrassen, Mobilfunkmasten). Hier muss die Gesellschaft grundsätzlich entscheiden, wo Allgemeinwohl vor Einzelinteressen steht und dann danach handeln.

Wandel im Zusammenspiel Mensch-Technik

Insgesamt zeigt sich mehr denn je, dass es die entscheidende Aufgabe ist, technologischen Fortschritt und Innovationen konsequent vom Menschen her zu denken und auf ihn auszurichten. Das betrifft die technische Seite, also die Gestaltung der Mensch-Maschine-Interaktion, ebenso sehr wie die Einbindung der Belegschaften bei der Einführung neuer Tools oder eine missionsorientierte Herangehensweise bei Forschung und Entwicklung, die von einem bestimmten gesellschaftlichen Bedarf ausgeht.

Chancen und Risiken für den Wirtschaftsstandort

Die Entwicklungen in den nächsten zehn Jahren werden vor allem von der fortschreitenden Digitalisierung geprägt sowie von der Frage, wie gut es uns gelingt, technologische Lösungen für zentrale gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel oder demografischen Wandel zu entwickeln und einzusetzen.

Deutschland und insbesondere Bayern verfügen über eine gute bis sehr gute Ausganglage, um die Chancen und Potenziale neuer Technologien zu nutzen. Was im Einzelnen zu tun ist, zeigt der Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft in seinen Handlungsempfehlungen TechCheck 2019. Technologien für den Menschen.

Die vbw Studie TechCheck 2019. Erfolgsfaktor Mensch. sowie die Handlungsempfehlungen können unter www.vbw-zukunftsrat.de und über die Linkbox bestellt bzw. heruntergeladen werden.

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