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Themen und Services/Konjunktur/Bayern + Deutschland

Letzte Aktualisierung: 18. Dezember 2024

Umfrage

M+E Konjunkturumfrage Bayern – Winter 2024

 Volker Leinweber
Volker Leinweber
Geschäftsführer, Leiter der Abteilung Volks- und Außenwirtschaft
Telefon +49 (0) 89-551 78-133 +mobil+ +49 (0) 173-573 89 25
M+E Konjunkturumfrage Bayern – Winter 2024

Die wirtschaftliche Lage in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie ist weiterhin schlecht, eine Aussicht auf Besserung besteht nicht. Das ist das Ergebnis unserer aktuellen Konjunkturumfrage, an der sich 213 bayme vbm Mitgliedsunternehmen mit insgesamt 227.000 Beschäftigten beteiligt haben.

Geschäftslage und -erwartungen

Die inländische Geschäftslage ist den bayerischen M+E Unternehmen zu Folge unverändert schlecht. Der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen lag mit -29,4 Prozentpunkten fast so niedrig wie im Sommer. Die Bewertung des Auslandsgeschäfts fiel von -10,9 auf -28,2 Punkte und damit auf ein ähnlich niedriges Niveau wie für das Inlandsgeschäft.

Der Erwartungssaldo für das Inlandsgeschäft liegt mit -13,6 Prozentpunkten klar im negativen Bereich und nochmals etwas niedriger als vor einem halben Jahr. Bezogen auf das Exportgeschäft halten sich positive und negative Erwartungen die Waage, das heißt, die Betriebe rechnen mit einem unverändert schlechten Auslandsgeschäft.

Produktions- und Investitionspläne

Die Produktions- und Investitionspläne an den Inlandsstandorten sind weiter gesunken und noch tiefer in den negativen Bereich gerutscht. Zudem entfallen von den wenigen Investitionen nur 15 Prozent auf Erweiterungsmaßnahmen. Das ist kaum mehr als das Allzeittief vom Sommer 2024 mit 12,3 Prozent.

Die Schere zu Gunsten des Auslands öffnet sich weiter. An ihren Standorten jenseits der Grenze sind die Produktions- und die Investitionspläne der Unternehmen positiv und gegenüber der Juli-Umfrage weiter gestiegen.

Ertragslage

Wie bereits bei der Sommer-Umfrage befinden sich rund 41 Prozent der Unternehmen in einer kritischen Lage, das heißt, sie erwarten eine Nettoumsatzrendite von maximal zwei Prozent. Innerhalb dieser Gruppe hat es jedoch eine spürbare Verschlechterung ergeben. Im Juli rechneten 13 Prozent der Firmen mit Verlusten; dieser Anteil ist nun auf 20 Prozent gestiegen. Gut acht Prozent erwarten eine „schwarze Null“, knapp 13 Prozent rechnen mit einer Umsatzrendite zwischen einem und zwei Prozent.

Auf der anderen Seite hoffen über 42 Prozent der Betriebe auf eine Nettoumsatzrendite von vier Prozent und mehr. Dieser Anteil hat sich gegenüber Sommer nicht verändert

Beschäftigungspläne

Nachdem die Beschäftigungspläne in der Sommer-Umfrage deutlich gesunken waren, blieben sie in der aktuellen Umfrage auf diesem niedrigen Niveau. Neun Prozent der Firmen wollen im Inland zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, 41 Prozent der Betriebe befürchten, Stellen abbauen zu müssen. An den Auslandsstandorten sind die Beschäftigungspläne der bayerischen M+E Unternehmen ebenfalls gesunken, der Saldo bleibt mit +11,8 Punkten aber klar im positiven Bereich.

Angesichts der verschlechterten Arbeitsmarktlage im Inland entspannt sich der Arbeits- und Fachkräftemangel, bleibt aber ein strukturelles Problem. Knapp elf Prozent der Unternehmen gaben an, dass ihre Produktions- oder Geschäftstätigkeit durch fehlende Arbeitskräfte „erheblich“ behindert werde, weitere 45 Prozent der Firmen sehen ihre Geschäftstätigkeit „geringfügig“ beeinträchtigt.

Verschlechterte Standortbedingungen

Insgesamt sagen 70 Prozent der befragten M+E Unternehmen, dass sich die Standortfaktoren in Deutschland im Verlauf der letzten 24 Monate verschlechtert haben. Die Ursachen sind vielfältig. Am hhäufigsten wurden die Bürokratie, die Arbeitskosten sowie die Energiekosten genannt.

Die verschlechterten Rahmenbedingungen sind ein zunehmendes Risiko für den Industriestandort Bayern. Gut 21 Prozent der Betriebe, die eine Verschlechterung der Standortbedingungen sehen, haben in den letzten zwölf Monaten bereits Teile der Wertschöpfung ins Ausland verlagert, mehr als 43 Prozent planen dies. Fast drei Viertel der Firmen gaben an, dass sich die verschlechterten Standortbedingungen negativ auf ihre Investitionstätigkeit im Inland auswirken.

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