Das Strommarktdesign trägt entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit des Standorts bei: Es muss sicherstellen, dass die Strompreise bezahlbar sind und möglichst viele erneuerbare Energien zugebaut und in die Stromversorgung integriert werden. Gleichzeitig braucht es Mechanismen, die den Bau von Residualkraftwerken anreizen, also Kraftwerken, die die Versorgungslücke in den Stunden des Jahres schließen, in denen die Erträge aus Wind und Sonne nicht ausreichen.
Grundarchitektur des Strommarkts beibehalten
Unsere Studie zeigt, dass die Grundarchitektur des Strommarkts nicht verändert werden sollte und dass ein selektiver Kapazitätsmechanismus als zusätzliches Instrument die günstigste Lösung für den Zubau von Residualkraftwerken darstellt. Auch für die Wasserstoffverstromung brauchen wir Instrumente. Ein Förderregime für erneuerbare Energien sollte beibehalten werden, allerdings können Differenzverträge (Contracts for Difference) dafür sorgen, dass etwaige Mehrerlöse zugunsten der Stromkunden abgeschöpft werden.
Aufpaltung der deutschen Strompreiszone vermeiden
Eine Aufspaltung der einheitlichen deutschen Strompreiszone ist unbedingt zu vermeiden. Sie würde zu höheren Strompreisen in Süddeutschland führen. Eine Schwächung der industriellen Zentren im Süden würde aber ganz Deutschland – und Europa – hart treffen, da eine Abwanderung nach Asien oder in die USA erfolgen würde.
Die vorliegende Studie leistet einen Beitrag zu den aktuellen Diskussionen über eine Reform des Strommarktes auf EU- und Bundesebene. Wir brauchen ein effizientes Strommarktdesign für einen wettbewerbsfähigen Standort.