Wettbewerbsfähigkeit sichern – Standort stärken
Die Industrie in Deutschland steht unter massivem Druck: Im internationalen Vergleich sind die Strompreise viel zu hoch. Besonders in Bayern, mit seinem starken industriellen Rückgrat, gefährdet diese Entwicklung die internationale Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen. Ein Industriestrompreis für die energieintensive Industrie ist daher essenziell, um Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu sichern.
De-Industrialisierung verhindern
Ohne gezielte Maßnahmen droht eine schleichende De-Industrialisierung. Immer mehr Unternehmen sehen sich gezwungen, Investitionen ins Ausland zu verlagern – dorthin, wo Energie günstiger ist. Der Industriestandort Deutschland und Europa verliert damit nicht nur Produktionskapazitäten, sondern auch technologische Führungsrolle und Innovationskraft. Zusätzliche Maßnahmen zur Absenkung der Strompreise (z. B. die dauerhafte Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Minimum, Deckelung der Netzentgelte, Verlängerung der Strompreiskompensation) bleiben neben einem Industriestrompreis erforderlich.
Erneuerbare Energien als Chance – aber mit Brücke
Langfristig muss Industriestrom aus erneuerbaren Energien kommen. Doch bis der Ausbau ausreichend vorangeschritten ist, braucht es eine Brücke: Ein zeitlich befristeter, klar definierter Industriestrompreis kann helfen, diese Übergangszeit zu überbrücken und gleichzeitig Investitionssicherheit bieten.
EU-Beihilferecht flexibel anwenden
Ein Industriestrompreis lässt sich mit dem EU-Beihilferecht vereinbaren – wenn politische Gestaltungsspielräume genutzt werden. Es braucht jetzt den politischen Willen, Lösungen innerhalb des rechtlichen Rahmens umzusetzen, denn ein wettbewerbsfähiger Industriestrompreis ist kein Subventionsinstrument, sondern ein wirtschaftspolitisches Gebot zur Standortsicherung. Er schützt die energieintensive Industrie, sichert Arbeitsplätze und stärkt den Weg in eine klimaneutrale Zukunft.