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Letzte Aktualisierung: 02. Februar 2024

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Lehren aus der PISA-Misere

 Michael Lindemann
Michael Lindemann
Vorschule, Schule, Projekte und Aktionsrat Bildung
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Lehren aus der PISA-Misere

Lehren aus der PISA-Misere

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Link führt auf das Podcast-Portal des Anbieters Podigee

Die Ergebnisse der PISA-Studie 2022 sind ein Alarmsignal. Das Absinken des Bildungsniveaus in Deutschland ist sehr bedenklich, denn Bildung ist die wichtigste Ressource, um als Wirtschaftsstandort international wettbewerbsfähig zu bleiben. Angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels stehen wir vor der Herausforderung, sowohl alle Talente als auch alle individuellen Förderbedarfe früh- und rechtzeitig zu erkennen und jeden Lernenden über den gesamten Bildungsverlauf kontinuierlich zu fördern.

Zentrale Ergebnisse der PISA-Studie 2022

Der negative Trend zeichnet sich bereits seit der PISA-Studie 2012 ab. Die Ergebnisse aus der PISA-Studie 2022 zeigen, dass das Bildungsniveau in Deutschland weiter abfällt:

  • In Mathematik fielen die deutschen Schüler*innen besonders ab. Sie erreichten einen Punktwert von 475. Bei der vorherigen Untersuchung, die 2019 veröffentlicht wurde, waren es noch 500 Punkte. Im Lesen kamen sie auf 480 Punkte (2019: 498).
  • Der Anteil der 15-Jährigen unter Mindestniveau stieg um zwölf Prozentpunkte in Mathematik und um elf Prozentpunkte in Lesen.
  • Das Mindestniveau verfehlten 30 Prozent in Mathematik und 25 Prozent im Lesen.
  • Die soziale Herkunft macht in Deutschland mit 19 Prozent einen größeren Unterschied in den Leistungen der Schüler*innen aus als im internationalen Durchschnitt von 15 Prozent.

Handlungsempfehlungen für den Weg an die Spitze

Mit ihrer Position will die vbw der bildungspolitischen Diskussion wichtige Impulse geben. Sie spricht zum Beispiel folgende Empfehlungen aus:

  • Konsequente Sprachförderung und verpflichtende Sprachstandserhebungen bereits in den Kindertagesstätten
  • Nachhaltiger Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen
  • Rhythmisierte Ganztagsschulen als Angebotsschulen von der Grundschule bis zum Gymnasium flächendeckend proaktiv verstärkt etablieren
  • Pädagogisches Personal noch besser auf die zunehmende Heterogenität der Kinder und Jugendlichen vorbereitet und entsprechend qualifizieren – hierbei Chancen digitaler Bildung über alle Phasen der Lehrerbildung stärker verankern
  • Schulische Bildung als Methodenmix aus Präsenzlernen, Onlinelernen und dem Einsatz digitaler Tools gestalten, in dem die Lernformen jeweils ihre Stärken ausspielen und sich sinnvoll ergänzen
  • Einführung eines Sozialindex als Steuerungsinstrument und Investitionsgrundlage, damit die Ressourcenzuteilung gezielt dort verstärkt getätigt wird, wo die Bedarfe am größten sind (Bildungseinrichtungen in sozialen Brennpunkten oder Bildungseinrichtungen, die bei der Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund besonders gefordert sind)
  • Bundesprogramme, wie zum Beispiel den Digitalpakt Schule, verstetigen, entbürokratisieren und nachhaltig mit Finanzmitteln ausstatten
  • Kultusministerkonferenz zur Beratungs- und Coachingeinheit für die Länder weiterentwickeln, die zum Beispiel Maßnahmenpläne der Landesregierungen für mehr Bildungsqualität begleitet und – im Sinne eines Monitorings – kontrolliert

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