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Letzte Aktualisierung: 30. Juni 2022

Information

Nationaler Bildungsbericht 2022

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 Michael Lindemann
Michael Lindemann
Vorschule, Schule, Projekte und Aktionsrat Bildung
Telefon +49 (0)89-551 78-216 +mobil+ +49 (0)173-349 18 32

Der nationale Bildungsbericht ist Bestandteil eines systematischen Bildungsmonitorings mit dem Ziel, durch kontinuierliche datengestützte Beobachtung Informationen für politisches Handeln aufzubereiten. Seine Aufgabe besteht nicht darin, Handlungsempfehlungen abzuleiten, sondern Handlungsfelder und -bedarf zu identifizieren. Der Bericht wird von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Schwerpunktthemen 2022 sind der drohende Personalmangel vor allem in der frühen und schulischen Bildung sowie erste Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lernleistungen.

Ausgewählte Ergebnisse

  • 2,6 Millionen Personen (+ 20 Prozent gegenüber 2010) arbeiten in der Kindertagesbetreuung (759.500), allgemeinbildenden/beruflichen Schulen (1.109.500) sowie an Hochschulen (710.000). Dies entspricht 6 Prozent aller Erwerbstätigen.
  • Das Bildungsbudget insgesamt betrug rund 241 Milliarden Euro (BIP-Anteil: 7,2 Prozent).
  • Rund 92 Prozent der 3- bis unter 6-Jährigen besuchten 2021 eine Kindertagesbetreuung. Bei Kindern U3 ist in den letzten zehn Jahren der Anteil um fast zehn Prozentpunkte auf 34 Prozent gestiegen.
  • Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg bleibt weiterhin stark. Mit 31 Prozent machen Kinder aus sozial schwachen Familien wesentlich seltener das Abitur als Kinder aus besser gestellten Elternhäusern mit 79 Prozent.
  • Bei Ganztagsangeboten lag 2021 die Inanspruchnahme mit 54 Prozent noch deutlich unter dem Ganztagsbedarf der Eltern von 63 Prozent.
  • Eine vorzeitige Lösung des Ausbildungsvertrages bedeutet mehrheitlich keinen Ausbildungsabbruch, sondern führt in 64 Prozent der Fälle zu einer beruflichen Neuorientierung: 17 Prozent beginnen unmittelbar eine andere berufliche Ausbildung, 30 Prozent fangen mit Verzögerung eine andere berufliche Ausbildung an, 4 Prozent beginnen ein Studium und 13 Prozent gehen wieder zur Schule.
  • Die Akademisierung ist zum Stillstand gekommen. Die inländische Studiennachfrage hat sich auf hohem Niveau stabilisiert (47 Prozent der Alterskohorte – 1970er Jahre 20 Prozent, 1980er Jahre 25 Prozent, 2000er Jahre 31 Prozent).
  • Besonders groß ist der Bedarf an zusätzlichem Personal in der frühen Bildung, wo bis 2025 in Westdeutschland bis zu 72.500 Fachkräfte fehlen könnten.
  • Für die Schulen wird ein Bedarf von rund 30.000 fehlenden Lehrkräften bis 2030 berechnet.
  • Die Auswirkungen der Pandemie sind noch nicht belegbar. Einzelne Erhebungen in den Ländern weisen darauf hin, dass der Kompetenzstand von Schüler*innen 2021 spürbar niedriger ausfiel als in den Vorjahren.

Herausforderungen für das deutsche Bildungssystem

Als zentrale Herausforderungen nennt der Bildungsbericht neben der intensivierten Personalgewinnung und -qualifizierung eine bessere und verbindlichere Zusammenarbeit der verschiedenen Ebenen (Bund, Länder und Kommunen), sowie das Vorantreiben der Digitalisierung, um Qualität und Krisenfestigkeit des Bildungssystems zu verbessern.

Auch die Tatsache, dass Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen nach wie vor stark vom sozialen Hintergrund des Elternhauses abhängen, bleibt eine große Herausforderung. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung weiter verschärft.

Im Anhang finden Sie zentrale Befunde des Bildungsberichtes 2022.

Information

Nationaler Bildungsbericht: Bildung in Deutschland kompakt 2022

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