Letzte Aktualisierung: 10. Juni 2022
Information
Engpassanalyse 2021

Projekte, Arbeitsmarkt, Arbeitslosenversicherung, Grundsicherung
Inhalt teilen
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat die Fachkräfteengpassanalyse für das Jahr 2021 veröffentlicht. Die Engpassanalyse der BA stellt eine Möglichkeit dar, die aktuelle Fachkräftesituation in Deutschland zu bewerten. Sie basiert auf Statistikdaten der BA wie den gemeldeten Stellen und den registrierten Arbeitslosen. Die Analyse zielt darauf ab, bundesweite Engpässe nach Berufen zu identifizieren. Neben einer rein technisch-statistischen Analyse wird die Situation zusätzlich (berufs-)fachlich bewertet und unter Hinzuziehung weiterer Daten und Informationen in einen Gesamtkontext eingeordnet. Die Engpassanalyse 2021 wurde, wie auch bereits die Engpassanalyse 2020, um die regionalen Unterschiede erweitert.
Arbeitsmarktentwicklung 2021
- Die Corona-Pandemie hat dem deutschen Arbeitsmarkt im Jahr 2020 massiv zugesetzt und auch 2021 waren noch deutliche Spuren davon zu sehen.
- Diese Entwicklung im Jahr 2021 macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt für Fachkräfte bemerkbar. So ist die Zahl der Berufe mit Engpässen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, erreicht aber das Vorkrisenniveau nicht.
- Im Jahresdurchschnitt 2021 lag die Arbeitslosigkeit bei 2,61 Millionen und damit um 82.000 niedriger als im Jahr 2020. Damit lag sie in etwa auf dem Niveau von 2016.
- Die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben sich nach kräftigen Verlusten im Vorjahr 2021 wieder erholt.
- Auch 2021 haben viele Arbeitgeber auf die Kurzarbeit zur Beschäftigungssicherung gesetzt, auch wenn die Rekordwerte aus dem Jahr 2020 bei Weitem nicht erreicht worden sind.
- Bei all den Erholungsprozessen ab dem zweiten Halbjahr 2021 hat die Corona-Pandemie zu einem enormen Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit geführt. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren bundesweit 1,03 Millionen Menschen langzeitarbeitslos.
Engpassberufe 2021
Die Engpassanalyse zieht die Vakanzzeiten der gemeldeten Stellen, den Stellenzugang und -bestand bei der BA, den Bestand an Arbeitslosen und die berufsspezifische Arbeitslosenquote heran. Demnach liegt ein Fachkräftemangel in einem Beruf vor, wenn die regionale Vakanzzeit ab 30 Prozent über dem Bundes- beziehungsweise Landesdurchschnitt aller Berufe liegt und es weniger als 200 Arbeitslose je 100 gemeldete Stellen gibt, bei Expert*innen sind es weniger als 400 je 100 gemeldete Stellen, und die berufsspezifische Arbeitslosenquote nicht höher als 3 Prozent liegt.
- Für das Jahr 2021 wurden für insgesamt 148 Berufsgattungen Engpässe erkannt.
- Rund die Hälfte dieser Berufsgattungen mit einem Engpass sind Berufe auf Fachkraftebene, je ein Viertel sind Spezialist*innen beziehungsweise Expert*innen.
- Für weitere 122 Berufsgattungen weisen die Indikatoren zwar keinen Engpass aus, jedoch stehen diese Berufe aufgrund des ermittelten Punktewertes unter Beobachtung.
- Für 240 Berufsgattungen werden keine Anzeichen auf Engpässe erkannt.
- Es zeigen sich Engpässe vor allem in der Pflege, im Bereich der medizinischen Berufe, in Bau- und Handwerksberufen und in IT-Berufen.
- Die aktuelle Zahl an Engpassberufen stellt eine Momentaufnahme dar. Die demografische Entwicklung lässt das inländische Erwerbspersonenpotenzial weiter deutlich schrumpfen, was mittelfristig wieder zu einer höheren Nachfrage nach Fachkräften führen dürfte.
- Regional zeigen sich weitestgehend die bundesweiten Engpassberufe auch in den Ländern.
Regionale Engpassberufe in Bayern 2021
Über ein leicht modifiziertes methodisches Vorgehen wurden für das Jahr 2021 auch regionale Engpassberufe ermittelt. In der neu hinzugekommenen Betrachtung sind in Bayern in den folgenden Bereichen Fachkräfteengpässe zu verzeichnen: Maschinenbau, Fahrzeug-, Luft- und Raumfahrttechnik, Mechatronik, Automatisierungs-, Energie- und Elektrotechnik, Pflegeberufe, nicht ärztliche Therapie und Heilkunde, Human- und Zahnmedizin, Pharmazie, Hoch- und Tiefbau und Klempnerei, Sanitär und Heizung, Architektur und Bauingenieure sowie Informatik, Softwareentwicklung und Programmierung.
Fachkräftesicherung als zentrale Zukunftsaufgabe
Die vbw engagiert sich seit über zehn Jahren zusammen mit den bayerischen Metall- und Elektroarbeitgebern bayme vbm in verschiedenen Projekten zur Fachkräftesicherung. Dieses Engagement wurde mit der Initiative Fachkräftesicherung+ nochmals intensiviert. Zusammen mit der bayerischen Staatsregierung hat sich die vbw in dieser Initiative das Ziel gesetzt, zusätzliche Fachkräfte für die bayerische Wirtschaft zu aktivieren.
Die Fachkräfteengpassanalyse 2021 stellen wir im Downloadbereich für Sie bereit.