Letzte Aktualisierung: 04. Dezember 2024
Pressemitteilung
Digitalisierung im Bildungssystem beschleunigt – ungenutzte Potenziale bei KI / Brossardt „Wir müssen dem Nachwuchs digital souveränen Umgang mit KI vermitteln“
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Der Prozess der digitalen Transformation hat sich an bayerischen Schulen seit der Pandemie merklich beschleunigt, beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unterricht bestehen aber ungenutzte Potenziale. Neben der in Teilen noch fehlenden digitalen Infrastruktur herrscht bei vielen Lehrkräften Skepsis gegenüber der Schlüsseltechnologie der Zukunft. Hier besteht Handlungsbedarf. Das geht aus der Studie „Digitale Bildung an bayerischen Schulen zwischen Pandemie und KI“ hervor, die vom Lehrstuhl für empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie der LMU München im Auftrag der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. erstellt und heute im Rahmen eines Kongresses veröffentlicht wurde.
vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt betonte: „Damit unsere Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig bleiben, sind sie auf gut qualifizierten und digital souveränen Fachkräftenachwuchs dringend angewiesen. Unser Bildungssystem spielt bei der Vorbereitung der jungen Generation auf die Anforderungen am Arbeitsmarkt der Zukunft eine Schlüsselrolle. Wir müssen unseren Kindern und Jugendlichen frühzeitig den kontrollierten und selbstgesteuerten Umgang mit digitalen und KI-gestützten Anwendungen vermitteln. Gleichzeitig kann KI dabei helfen, den Unterricht durch personalisiertes Feedback und individualisierte Übungsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler noch differenzierter zu gestalten. Wenn wir die Chancen von digitalen Medien und digitaler Bildung gewinnbringend nutzen, verbessern wir die Lehr- und Lernprozesse und damit langfristig die Bildungsqualität im Freistaat.“
Kultusministerin Anna Stolz unterstreicht: „Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unterricht bietet enorme Chancen für unsere Schulen - Schülerinnen und Schüler können individuell gefördert werden, Lehrkräfte werden bei Routinetätigkeiten entlastet und die Unterrichtsqualität kann damit insgesamt gesteigert werden. Dafür investieren wir in eine flächendeckende digitale Infrastruktur, fördern die gezielte Weiterbildung unserer Lehrkräfte und setzen auf innovative Schulversuche. Gleichzeitig ist es aber unsere Verantwortung, den Einsatz dieser Technologien sicher und reflektiert zu gestalten. Digitale Bildung ist kein Selbstzweck, sondern braucht immer einen pädagogischen Mehrwert! Dort wo es diesen Mehrwert gibt, möchten wir die digitalen Möglichkeiten aber auch kraftvoll nutzen, um unsere Schülerinnen und Schüler fit für die digitale Welt zu machen.“
Die Studie benennt zentrale Handlungsfelder, um die Digitalisierung an Schulen noch gezielter und effizienter voranzutreiben. Brossardt führt aus: „Grundbedingung ist natürlich ein flächendeckendes und leistungsfähiges Internet. Hier ist auch die künftige Bundesregierung gefordert. Außerdem muss jeder Schülerin und jedem Schüler ein digitales Endgerät zur Verfügung stehen. Eine wichtige Rolle bei der digitalen Transformation des Unterrichts spielen auch die Schulleitungen. Wir müssen ihnen helfen, ein schuleigenes Transformationsmanagement aufzubauen.“ Ziel ist laut vbw die Digitalisierung des Unterrichts mit einem sinnvollen Methodenmix aus digitalen und analogen Formaten sowie dem zielgerichteten Einsatz von digitalen Tools. „Digitalisierung in den Schulen wie in der Arbeitswelt ist ein fortlaufender Prozess. Darum benötigen die Lehrkräfte als diejenigen, die den Kindern und Jugendlichen digitale Souveränität vermitteln sollen, mehr Unterstützung beim eigenen digitalen Kompetenzerwerb – und zwar am Puls der Zeit. Wir müssen die Lehrkräfte über alle Phasen der Aus- und Weiterbildung gezielt qualifizieren“, so Brossardt abschließend.
Die Studie leistet einen Beitrag zur evidenzbasierten Bildungssteuerung. Hier der Link zur Studie.