Letzte Aktualisierung: 12. Februar 2024
Pressemitteilung
Innovationsanreize setzen – heimische Produktion fördern / Brossardt: „Finanzierung gesamtgesellschaftlich denken“
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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. setzt sich angesichts der wiederkehrenden Versorgungsengpässe bei Medikamenten für eine Erhöhung der Resilienz insbesondere bei kritischen Arzneimitteln ein. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt kommentiert: „Die zuverlässige Verfügbarkeit von Medikamenten ist Teil der kritischen Infrastruktur, gesellschaftlich von höchster Bedeutung und prägt die Standortqualität maßgeblich. Die pharmazeutische Industrie ist daher eine Schlüsselindustrie und muss am Standort gestärkt werden. Dabei muss auch die Finanzierung der Medikamentenversorgung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen werden und kann nicht einseitig nur aus Beitragsmitteln oder zu Lasten der Hersteller finanziert werden.“
Die vbw fordert daher, die Stärkung der Forschung insbesondere auch bei Start-ups und KMUs konsequent zu fördern. „Für eine gezielte Prioritätensetzung müssen Schlüsseltechnologien und -produkte definiert werden. Bei diesen plädieren wir für eine Ausweitung der steuerlichen Forschungszulage. Weiter fordern wir eine Projektförderung vor allem bei kritischen Arzneimitteln sowie den Ausbau der Gründerförderung. Dies kommt vor allem Start-ups und KMUs entgegen“, führt Brossardt aus. „Bayern und Deutschland haben in manchen Teilbereichen eine große Forschungsstärke, etwa bei Medikamenten zur Krebsbekämpfung oder in der Impfstoffentwicklung. Die überlange Verfahrensdauer der klinischen Prüfungen und die Verfügbarkeit von Wagniskapital führen aber dazu, dass die Umsetzung der Innovationen oft nicht vor Ort stattfinden“, kommentiert Brossardt.
Zur Erhöhung der Resilienz fordert die vbw zudem Investitionsanreize für ansässige Unternehmen. „Zuschüsse für den Bau von Produktionsstätten, eine Vergütung für die Aufrechterhaltung von Kapazitäten von Medikamenten und eine Förderung für intelligente Automatisierung von Produktions- und Logistiksystemen sind dafür mögliche Instrumente. Unser Ziel muss es sein, eine dauerhaft wettbewerbsfähige Produktion am Standort zu ermöglichen. Hierfür liegt es auf der Hand, dass die Energiepreise gedeckelt werden müssen. Der Königsweg der Standortpolitik sind wirtschaftsfreundliche Impulse wie international wettbewerbsfähige Besteuerung und Entbürokratisierung“, so Brossardt.