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Letzte Aktualisierung: 12. März 2025

Pressemitteilung

IAB-Optimismus für den Arbeitsmarkt verfrüht / Brossardt: „Saisonbedingter Anstieg ist nicht von Dauer“

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 Tobias Rademacher
Tobias Rademacher
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit
Telefon +49 (0) 89-551 78-399 Mobil +49 (0) 173-346 38 08

Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. warnt angesichts der Meldung des IAB – Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung über den saisonbedingten Anstieg der offenen Stellen im vierten Quartal 2024 vor verfrühter Euphorie. „Selbstredend ist es erfreulich, dass die offenen Stellen erstmals seit dem vierten Quartal 2022 gestiegen sind. Das Quartalswachstum ist aber lediglich ein saisonbedingter Anstieg und aller Voraussicht nach nicht von Dauer. Die multiplen Krisen, mit der unsere Wirtschaft zu kämpfen hat, und die fortschreitende Deindustrialisierung haben und werden weitere tiefe Einschnitte am Arbeitsmarkt zur Folge haben“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Um saisonale Effekte auszublenden, ist ein Vergleich mit dem Vorjahr nötig. Demnach liegen die offenen Stellen im Vergleich zum Vorjahresquartal 2023 um 321.300 Stellen bzw. 19 Prozent niedriger. Gegenüber dem vierten Quartal 2022 beträgt der Rückgang sogar 584.000 Stellen bzw. 29 Prozent. „Es ist verfrühter Optimismus, den das IAB hier verkündet. Denn die Lage am Arbeitsmarkt ist ernst. Dies zeigt sich sowohl an den steigenden Arbeitslosenzahlen als auch am hohen Stand der Kurzarbeit. Noch ist die Wirtschaftswende nicht eingetreten und viele Unternehmen stehen unweigerlich vor der Frage, wie lange sie noch alle Beschäftigte halten können. Da greift es zu kurz, einen saisonbedingten Anstieg bereits als Trendwende zu bezeichnen“, findet Brossardt.

Die vbw fordert daher eine schnelle Regierungsbildung und die richtigen Weichenstellungen für umfassende Entlastungen für Wirtschaft und Bürger. „Wir begrüßen den schnellen Abschluss der Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD. Es bleibt aber festzuhalten, dass eine echte Wirtschaftswende im Sondierungsergebnis noch nicht sichtbar wird. Es müssen jetzt die allgemeinen Rahmenbedingungen an unserem Standort verbessert werden, denn nur wachsende Unternehmen schaffen auch Arbeitsplätze. Wir brauchen dafür einen drastischen Bürokratieabbau sowie eine Reform des Arbeitszeitrechts. Wir müssen die Energiepreise bezahlbar machen und die Arbeitskosten verringern. Die Sozialabgaben müssen dauerhaft unter die 40-Prozent-Schwelle sinken. Die Unternehmenssteuern müssen auf international wettbewerbsfähige 25 Prozent gesenkt werden. Dann schafft es auch der Arbeitsmarkt dauerhaft aus der Krise“, so Brossardt abschließend.

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