Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. begrüßt die angekündigte Enthaltung Deutschlands zum Trilog-Ergebnis zur EU-Wertschöpfungskettenrichtlinie am heutigen Freitag. Sie warnt vor überbordenden Sorgfaltspflichten. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: „Mit den geplanten europäischen Vorgaben würde es zu einer massiven Ausweitung der bestehenden Regelungen durch das ohnehin schon strenge deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz kommen. Auch die gegenwärtige Wirtschaftslage verbietet es, noch mehr Unternehmen mit verschärften Vorschriften zu belasten. Vielmehr braucht es Entlastungen von Bürokratie und Kosten. Daher begrüßen wir die angekündigte Enthaltung und rufen die Bundesregierung auf, hier standhaft zu bleiben.“
Die vbw erinnerte daran, dass die Einflussmöglichkeiten deutscher und europäischer Unternehmen jenseits ihrer direkten Vertragspartner begrenzt sind. Mit der Ausweitung der Lieferkettenregulierung durch die geplante EU-Richtlinie droht laut vbw die Gefahr, dass Unternehmen aus Kostengründen und mit Blick auf das Risikomanagement die Zahl der Zulieferer stark reduzieren. „Das wäre für alle Beteiligten kontraproduktiv. Dies schadet der Resilienz unserer Lieferketten und damit der Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen – und gleichzeitig entzieht es den betroffenen Ländern Wirtschaftskraft. Es gilt, sich weiter gegen derartige Pläne auf europäischer Ebene zu stellen und sich für praxisnahe und umsetzbare Lösungen einzusetzen“, so Brossardt.