Letzte Aktualisierung: 10. Mai 2024
Pressemitteilung
Bayerische Unternehmen sind digitalaffiner als der Bundesschnitt / Brossardt: „Fast 30 Prozent der Beschäftigten in digitalaffinen Unternehmen“
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Bayerns Unternehmen sind im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich digitalisiert. 7,9 Prozent der Betriebe im Freistaat können als digitalaffin bezeichnet werden, in Deutschland sind es insgesamt 7,5 Prozent. Gleichzeitig unterscheiden sich die bayerischen Unternehmen bei der Digitalisierung je nach Branche, Region und Größe teils stark. Das sind zentrale Ergebnisse einer aktuellen Studie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
„Bayern befindet sich in Sachen Digitaltechnologien in einer ordentlichen Ausgangsposition. Aber angesichts der enormen Bedeutung der digitalen Transformation müssen wir einen Rahmen schaffen, in dem die Unternehmen aller Branchen und überall im Freistaat die Chancen der Digitalisierung voll ausschöpfen können. Nur so halten wir unseren Standort auch in Zukunft wettbewerbsfähig“, erläutert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die von IW Consult für die vbw erstellte Studie „Wirtschaft 4.0-Index Bayern“ analysiert den Digitalisierungsgrad von rund 440.000 Unternehmen im Freistaat und berücksichtigt damit rund 70 Prozent aller bayerischen Betriebe. Untersucht wird, wo in welchem Ausmaß digitale Prozesse, Produkte und Geschäftsmodelle angewendet werden. Die Klassifizierung als „digitalaffin“ meint dabei besonders fortschrittliche Technologien etwa in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Augmented Reality oder 3D-Druck und nicht nur einfache IT-Anwendungen. „Im Ergebnis erhalten wir eine umfassende Analyse der digitalen Transformation im Freistaat. So zeigt sich etwa, dass der Anteil digitalaffiner Unternehmen in Städten und dem angrenzenden hochverdichteten Umland deutlich höher ist als in ländlichen Regionen. Er reicht von 12,4 Prozent in der Landeshauptstadt München bis weniger als fünf Prozent in einzelnen ländlichen Landkreisen“, so Brossardt.
Die Studie zeigt auch, dass der Digitalisierungsgrad mit der Unternehmensgröße steigt. Während der Anteil digitalaffiner Betriebe in Unternehmen mit bis zu neun Beschäftigten durchschnittlich bei 6,6 Prozent liegt, sind es in Großunternehmen mit 1.000 oder mehr Beschäftigten 37,5 Prozent. „Insgesamt arbeiten schon fast 30 Prozent aller Beschäftigten (28,6 Prozent) in Bayern in digitalaffinen Unternehmen“, erklärt Brossardt.
Sogenannte Hotspots für bestimmte Technologien wie etwa Cloud-Computing, Cyber Security oder Künstliche Intelligenz existieren nicht nur in den Ballungsräumen. Von den 39 kreisfreien Städten und Landkreisen, in denen die Studie einen digitalen Hotspot identifiziert, finden sich 16 in ländlichen Räumen. Ein regionaler Hotspot besteht dann, wenn in einer Region im Vergleich zum bayerischen Schnitt mindestens 20 Prozent mehr Unternehmen mit einer bestimmten digitalen Ausrichtung ansässig sind. „Auch wenn die meisten dieser Hotspots in Erlangen sowie in der Stadt und im Landkreis München sind, ist ein wesentliches Ergebnis unserer Studie, dass Technologie-Hotspots zumindest vereinzelt in allen Teilräumen Bayerns zu finden sind. So ist etwa der Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz ein Hotspot für Sensorik, der Kreis Rottal-Inn für Virtual Reality oder der Kreis Schweinfurt für Big Data“, betont Brossardt.
Damit sich mehr digitalaffine Unternehmen in Bayern ansiedeln, braucht es aus Sicht der vbw eine zukunftsgewandte Standortpolitik. „Dazu gehören von Seiten der Kommunen adäquate Büro-, Gewerbe-, und Industrieflächen, konzertierte Gründungsinitiativen und eine hochleistungsfähige digitale Infrastruktur. Die vorliegende Analyse kann als Ausgangspunkt dienen, um die digitale Transformation künftig noch zielgerichteter zu fördern“, so Brossardt abschließend.
Die vollständige Studie „Wirtschaft 4.0-Index Bayern“ finden Sie hier online zum Download.